WIE KOMMT MAN EIGENTLICH AUF DIE IDEE, ALLES VERTRAUTE DAHEIM AUFZUGEBEN UND AUF EIN SEGELBOOT ZU ZIEHEN?

Um ehrlich zu sein, kann ich mich gar nicht mehr genau erinnern, wann es angefangen hat. Markus hat schon immer wieder mal davon gesprochen, dass er sich das unheimlich toll vorstellen würde, auf einem Segelboot zu leben und um die Welt zu reisen. Aber nie steckte ein konkreter Plan dahinter. Und ich war zu Beginn auch alles andere als angetan von der Idee… Wir hatten beide schließlich keine Ahnung vom Segeln. Ich konnte mir das einfach nicht vorstellen - mit einem kleinen Segelboot über Ozeane? Ich bin doch nicht lebensmüde!

Zeit verging. Ich schloss mein Studium ab, fing an ganztags zu arbeiten. Wir kauften eine Wohnung und trieben unsere Karrieren voran. Und irgendwann war es da: dieses “Echt jetzt, das ist es also?”-Gefühl. Irgendwann ist man so in seinem 9-to-5 gefangen, dass man gar nicht mehr so recht mitbekommt, wie die Wochen und Monate vergehen, ohne dass irgendetwas Nennenswertes passiert. Die Urlaube, auf die freut man sich. Da fiebert man hin. Und zack - ist der Urlaub auch schon wieder vorbei…

AUSBRUCH AUS DEM HAMSTERRAD

Irgendwann - ich glaube es waren ein paar Gläser Wein daran beteiligt - hatten wir den Mut, einmal ganz offen miteinander darüber zu sprechen, wie wir uns fühlen. Unser Leben für die nächsten 10-20 Jahre mehr oder weniger festgeschrieben: Karriere, Hochzeit, Kinder… Und wir haben beschlossen, dass das nicht der Weg für uns ist. Daraufhin habe ich dann auch einmal eingewilligt mir die ganzen YouTube-Serien anzusehen, die Markus so gerne verfolgte. Und tja - wir sind sozusagen “hängen geblieben”. Je mehr YouTube-Videos wir anschauten, desto realisierbarer erschien es, unser eigenes Abenteuer zu starten. Und in diesem bitterkalten Winter 2017/18 begannen wir zum ersten Mal - “nur zum Spaß” - die ganzen Yachtbörsen zu durchforsten und den Traum vom Abenteuer auf dem Meer immer weiter zu spinnen.

DIESER VERFLIXTE ALGORITHMUS

Wie das eben so ist: Man surft auf irgendwelchen Seiten und bekommt auf Social Media dann genau die passende Werbung dazu. In unserem Fall war es Werbung von der Boot Düsseldorf. Kurzerhand beschlossen wir, da hin zu fliegen und uns einfach mal umzusehen. Tja - so ging es irgendwie immer weiter und der Traum wurde immer konkreter und mehr und mehr zu einem tatsächlichen Plan. Mittlerweile konnten wir den Frühling kaum mehr erwarten. Wir hatten einen Segelkurs gebucht und machten unsere ersten Bootsbesichtigungen. Wenn wir das richtige Boot finden, dann würden wir den Absprung wagen, haben wir uns irgendwann fest vorgenommen. Und das haben wir dann schließlich auch.

WAS ERWARTEN - ODER BESSER - WAS ERHOFFEN WIR UNS DAVON?

Wir sind beide zu jung, um zu glauben, dass wir nun nicht mehr arbeiten müssten. Das wird sich einfach nicht ausgehen. Und dennoch erhoffen wir uns Freiheit. Freiheit vom 9-to-5. Freiheit von der Stadt. Freiheit von den Erwartungen der Gesellschaft - und ja, selbst von den Erwartungen der Familie und Freunde. Indem wir so etwas Unerwartetes und in den Augen vieler gar Verrücktes machen, schaffen wir uns den Freiraum, noch einmal wirklich darüber nachzudenken, wie wir unser Leben gestalten wollen, was wir arbeiten möchten, wo wir leben möchten, ob und wie wir eine Familie gründen möchten…

Sicher erhoffen wir uns auch ein riesiges Abenteuer mit vielen Erlebnissen, die uns unser ganzes Leben begleiten werden. Wir erhoffen uns, an den Herausforderungen, die entlang des Weges auf uns warten, zu wachsen und als Team noch stärker zusammenzuwachsen.

Und zu guter Letzt, würde ich sagen, erhoffen wir uns ein achtsameres und bewussteres Leben - fernab von Smartphone-Push-Benachrichtigungen und der ständigen Verfügbarkeit.

Einfach mal offline sein.

Einfach mal man selbst sein.

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