Es gibt dutzende unterschiedliche Antifoulings auf dem Markt, aber nur eines, das wirklich langlebig ist, und dabei auch noch wesentlich umweltverträglicher als herkömmliches Antifouling: Coppercoat.
Was genau ist Coppercoat?
Coppercoat ist eine Kombination aus einem speziell entwickelten lösungsmittelfreien Epoxidharz auf Wasserbasis und hochreinem (99 %) Kupfer. Neben dem wirksamen Antifouling, sorgt das Epoxidharz für einen zusätzlichen Schutz des Unterwasserschiffs gegen Osmose bei GFK-Schiffen bzw. gegen Korrosion bei Stahlschiffen.
Wie funktioniert Coppercoat?
Das Meerwasser greift das freiliegende reine Kupferpulver an, wodurch sich Kupferoxid bildet, welches den Bewuchs am Rumpf wirksam verhindert. Das geht solange, bis sich die Oberfläche weiter zu Kupferhydrochlorid zersetzt. Kupferhydrochlorid wiederum ist äußerst instabil und wird sodann durch die Bewegung der Yacht weggespült, wodurch der sich ansammelnde Schlick oder Schleim entfernt wird. Dadurch kommt automatisch eine frische, kupferreiche Oberfläche zum Vorschein, und der Prozess beginnt von neuem.
Wie viel Coppercoat brauchst du für dein Schiff?
Coppercoat richtig anwenden:
Schritt 1: Umgebungsbedingungen checken.
Coppercoat sollte nicht angewendet werden, wenn die Außentemperatur oder die Rumpftemperatur unter 10 °C liegen. Da das Epoxyharz mit Wasser abwaschbar ist, bis es ausgehärtet ist, muss der Rumpf nach dem Auftragen für mindestens 72 Stunden ( bei ca. 20 °C, wenn es kälter ist noch länger ) vor Regen geschützt werden.
Schritt 2: Altes Antifouling entfernen.
Bevor du Coppercoat streichen kannst, muss das gesamte alte Antifouling vom Bootsrumpf entfernt werden. Nur so ist gewährleistet, dass der Coppercoat auch über lange Jahre hält. Das alte Antifouling kann entweder abgeschliffen, abgebeizt (z.B. mit Dilunett) oder auch durch Sandstrahlen entfernt werden.
Schritt 3: Rumpf anschleifen.
Wenn das alte Antifouling komplett entfernt wurde, muss der Rumpf dann noch angeschliffen werden, um eine gute Haftung der neuen Epoxy-Beschichtung zu erreichen. Die effektivste Methode dafür ist ein Exenterschleifer mit 120-180 er Papier bzw. Scheiben.
Schritt 4: Primer auftragen.
Auf GFK-Schiffen ist es grundsätzlich nicht erforderlich unter Coppercoat einen Primer aufzutragen, es schadet aber auch nicht. Schiffe aus Eisen, Stahl, Aluminium, Ferro-Zement oder Holz müssen vor dem Coppercoat-Anstrich mit einem Primer vorbehandelt werden.
Wichtig: Es dürfen nur 2-komponentige Epoxy-Primer verwendet werden!
Coppercoat kann auf die meisten 2 komponentigen Voranstriche aufgetragen werden. Teer-Epoxy ist nicht geeignet.
Lösungsmittelhaltige Voranstriche:
Wenn du einen lösemittelhaltigen Voranstrich verwendest, muss dieser ca. 7 Tage auslüften, und dann noch einmal leicht mit 120er Papier angeschliffen werden, bevor mit dem Auftragen von Coppercoat begonnen werden kann.
Lösungsmittelfreie Voranstriche:
Wenn du einen lösemittelfreien Voranstrich verwendest, kannst du den Coppercoat innerhalb von 12-24 Stunden ohne erneutes Anschleifen des Voranstriches auftragen.
Schritt 5: Oberfläche entstauben und entfetten.
Vor dem Streichen muss der Rumpf von Schmutz, Staub, Fett oder losen Farbpartikeln befreit werden. Dazu kann der Rumpf mit Süßwasser abgewaschen werden, muss dann aber vor dem Streichen komplett getrocknet sein.
Zusätzlich empfiehlt sich, den Rumpf vor dem Auftragen des Coppercoat mit einem speziellen Staubtuch (z.B. Swiffer Staubmagnet) zu entstauben und mit Isopropanol zu entfetten.
Wichtig: Auf keinen Fall lösungsmittelhaltige Produkte, z.B. Aceton, zum Säubern benutzen!
Schritt 6: Coppercoat anmischen.
Coppercoat besteht aus 3 Teilen : Pack A ( 500ml Epoxy Harz ), Pack B ( 500ml Härter ) und einem Beutel mit 2kg reinem ( 99% ) Kupferpulver.
Wichtig: Die Topfzeit des angemischten Coppercoats beträgt 60 Minuten bei 10 Grad, 45 Minuten bei 20 Grad und 30 Minuten bei 30 Grad Celsius. Mische nie mehr an, als du in dieser Zeit verarbeiten kannst!
Es wird empfohlen, Coppercoat immer literweise anzumischen und zu streichen. Während der Topfzeit des kann sich das Kupferpulver wieder am Boden des Mischgefäßes absetzen, deswegen ist es wichtig, immer wieder zu rühren, um das Kupfer gleichmäßig im Epoxy zu haben
Anmisch-Anleitung:
Zum Anmischen rührst du am besten zuerst Pack A (Epoxy Harz) in einem nicht zu großen Plastikbehälter solange gründlich durch, bis es eine komplett weiße, homogene Mischung bildet. Erst dann langsam Pack B (Härter) hinzufügen, und anschließend das Isopropanol zum Verdünnen hinzufügen. Erst dann langsam das Kupferpulver mit hinzufügen und so lange mischen, bis eine vollkommen homogene Mischung entstanden ist.
Verdünnungsanleitung:
Eine Verdünnung von Coppercoat ist nicht unbedingt notwendig, verbessert das Ergebnis jedoch. Zum Verdünnen nur Isopropanol verwenden! Für die richtige Dosierung der Verdünnung wird die Verschlusskappe des Härters (Pack B) verwendet, und zwar:
- für die 1. Schicht: 2 Verschlusskappen Isopropanol auf 1 Liter Coppercoat
- für die 2. Schicht: 3 Verschlusskappen Isopropanol auf 1 Liter Coppercoat
- für die 3. Schicht: 4 Verschlußkappen Isopronaol auf 1 Liter Coppercoat
- und ab der 4. Schicht: 5 Verschlußkappen Isopropanol auf 1 Liter Coppercoat.
Das Isopropanol muss gleich am Anfang mit eingemischt werden. Wenn das Coppercoat anfängt dick bzw. hart zu werden ist es dafür zu spät, dann verbindet es sich nicht mehr richtig. Die Aushärtung von Coppercoat kann man durch Isopropanol auch nicht rückgängig machen.
Schritt 7: Coppercoat auftragen.
Coppercoat sollte immer direkt nach dem Mixen gestrichen ( gerollert ) werden.
Für die Anwendung mit einem Roller werden spezielle Lackrollen empfohlen, um einen möglichst dünnen, gleichmäßigen Auftrag zu erreichen. Coppercoat kann auch gespritzt werden, aber sollte nicht gepinselt werden.
Wichtig: Je mehr dünne Schichten du streichst, desto besser wird das Ergebnis!
Unter normalen Umständen sind mindestens 4 Schichten für einen kompletten Anstrich notwendig.
Die erste Schicht wird nur ganz schwach decken, das ist aber normal. Diese solltest du etwas antrocknen lassen, bis sie noch ganz leicht klebrig ist. Erst dann wird die 2. Schicht aufgebracht. Auch diese wird und darf noch nicht decken. Erst ab der 3. Schicht sieht man den Untergrund fast nicht mehr.
Die nächste Schicht sollte immer erst aufgebracht werden, sobald die vorhergehende Schicht es erlaubt. Die Dauer ist von Luftfeuchtigkeit, Temperatur, und Wind abhängig, und kann zwischen ca. 15 min bis 1 Stunde liegen. Die vorhergehende Schicht muss noch leicht klebrig sein, aber nicht am Finger haften bleiben.
Wichtig: Damit sich die einzelnen Schichten gut miteinander verbinden, müssen alle Schichten innerhalb eines Tages angebracht werden!
Bei den meisten Booten ist der Anfangspunkt schon wieder überstreichbar, wenn du einmal ums Boot rumgestrichen hast. So kannst du eine Schicht nach der anderen aufbringen. Wenn das Boot zu groß sein sollte, um alle Schichten an einem Tag aufzubringen, solltest du zuerst einen Teil ( z.B. eine Seite ) an einem Tag mit 4 Schichten und erst am nächsten Tag dann die zweite Seite bearbeiten.
Wenn etwas Coppercoat übrig bleibt, nachdem du die 4 Schichten aufgebracht hast, streiche so lange - dünn - weiter, bis alles aufgebraucht ist.
Das Abklebeband solltest du sofort nach der letzten Schicht abziehen, solange die Farbe noch feucht ist, da die Farbe sonst splittert.
Schritt 8: Auflageflächen streichen.
Bei 20°C Umgebungstemperatur ist der Coppercoat nach ca. 3 Tagen soweit ausgehärtet, dass er ins Wasser oder gekrant werden kann. Um also die Auflageflächen streichen zu können, sollte unbedingt 3 Tage gewartet werden, bevor das Boot umgesetzt wird.
Nach dem Umsetzen werden die Auflageflächen (nach dem Anschleifen und Reinigen) ebenfalls mit mindestens 4 Schichten Coppercoat gestrichen.
Auch diese Flächen müssen dann wieder mindestens 72 Stunden bei 20°C aushärten, bevor das Boot ins Wasser kann.
Schritt 9: Coppercoat aktivieren.
Bevor das Boot ins Wasser kommt, solltest du die Oberfläche mit feinem
Schleifpapier (empfohlen wird 400er Körnung) anschleifen. Das setzt die erste Kupferschicht frei und verstärkt so die sofortige Wirkung des Antifoulings. Dies ist absolut notwendig, damit die Oxidation des Kupfers sofort einsetzen kann, sobald das Boot ins Wasser kommt.
Schritt 10: Boot einwassern.
Beim Kranen des Bootes empfiehlt es sich darauf zu achten, dass die Kranschlingen sauber sind, damit der neue Anstrich nicht unter Umständen zerkratzt wird.
Pflege & Wartung von Coppercoat:
Wenn Coppercoat korrekt aufgebracht wurde und die Trocknungszeiten eingehalten wurden, wird dieses langlebige Epoxy Antifouling für viele Jahre den Bewuchs verhindern und das jährliche Antifouling-Streichen - wie mit herkömmlichen Antifoulings - überflüssig machen.
Beschädigte Flächen können einfach ausgebessert werden (auch wieder in 4 Schichten). Wenn sich nach einiger Zeit ein leichter Schleim bilden sollte, kann dieser mit dem Hochdruckreiniger oder einer Bürste entfernt werden.
Zirka alle 3 Jahre sollte der Rumpf wieder leicht angeschliffen werden, um neues Kupfer freizusetzen und zu aktivieren.
Schau' dir auch unser Coppercoat-Video an!
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