Wer viel Zeit an Bord verbringt und weitgehend autark mit dem Segelboot unterwegs sein möchte, kommt um das Thema Lithium nicht mehr herum. Für viele Segler, gerade für Langfahrer, ist Lithium als Energiequelle nicht mehr wegzudenken. Manche Segler beschreiben den Umstieg von Bleisäure auf Lithium dabei als geradezu lebensverändernd.

Dennoch schrecken nach wie vor viele Segler davor zurück, ihren Stromspeicher an Bord auf Lithium umzurüsten. Man munkelt von exorbitanten Kosten, komplizierten Installationen und Sicherheitsbedenken. In diesem dreiteiligen Ratgeber wollen wir einige Mythen aufklären, und euch zeigen, worauf ihr bei der Auswahl euer Lithium-Batterie und bei der Installation von Lithium-Batterien besonders achten solltet. 

Wie funktionieren Blei-/AGM-/Gel-Batterien überhaupt?

Bevor wir die Vorteile von Lithium diskutieren, werfen wir einen Blick zurück. Wer heute noch keine Lithium-Batterien an Bord hat, setzt in den meisten Fällen auf AGM- oder Gel-Batterien. Diese Batterietypen sind Unterarten der traditionellen Bleisäure-Batterien, die es bereits seit dem 19. Jahrhundert gibt.

Blei-Batterien basieren auf einer chemischen Reaktion zwischen Blei und Schwefelsäure, bei der Strom freigesetzt und als Abfallprodukt Bleisulfat gebildet wird. In Form von AGM (Absorbent Glass Mat)-Batterien wird dabei die Säure in einer Glasfasermatte absorbiert. Bei Gel-Batterien wird die Schwefelsäure durch die Zugabe von Kieselsäure zu einem zähflüssigen Gel umgewandelt. Dies minimiert das Risiko von Säureaustritt.

Aufgrund der chemischen Beschaffenheit sind Bleibatterien schwerer und weniger energiedicht - das heißt, sie können nicht so viel Energie speichern. Sie haben auch eine begrenzte Lebensdauer, und ihre Leistung wird durch den fortwährenden Aufbau von Bleisulfat zunehmend geringer.

Welche Vorteile haben Lithium-Batterien gegenüber Bleibatterien?

Lithium-Batterien basieren auf Lithium-Ionen, die zwischen der Anode und der Kathode hin- und herwandern. Es handelt sich dabei also im Gegensatz zu Bleibatterien um eine grundverschiedene Technologie mit zahlreichen Vorteilen. Die relevantesten Vorteile dieser Batterien für uns Segler sind dabei:

  • Lithium-Batterien können bei geringerem Gewicht deutlich mehr Energie speichern. Dazu lässt sich bei Lithium-Batterien problemlos die gesamte Kapazität der Batterie nutzen, wohingegen Bleibatterien bei einer Entladetiefe von unter 50% der Kapazität gravierenden Schaden nehmen. 

  • Lithium-Batterien laden effizienter und schneller als Bleibatterien. Sie können insbesondere auch problemlos teilgeladen werden - z.B. durch eine Solaranlage an Bord. Bleibatterien hingegen reagieren oft empfindlich auf Teilaufladungen, was zu einer Reduktion der Lebensdauer führen kann.

  • Lithium-Batterien bieten eine längere Lebensdauer mit mehr Ladezyklen bei gleichbleibender Leistung. Auch wenn sie in der Anschaffung teurer als Bleibatterien sind, rentiert sich die Investition aufgrund ihrer längeren Lebensdauer und besseren Performance.

Das ist nur eine Auswahl der vielen Vorteile, die Lithium-Batterien im Vergleich zu Bleibatterien haben. Sie haben außerdem eine viel geringere Selbstentladung, können ihre Spannung also auch über lange Perioden halten; sind umweltfreundlicher, da sie nicht nur eine längere Lebensdauer haben, sondern auch weniger umweltgefährdende Materialien beinhalten als Bleibatterien; und sie halten ihre die Spannung hoch - auch bei geringem Ladezustand. 

Aber Vorsicht: Lithium ist nicht gleich Lithium!

Werfen wir einen Blick auf Lithium-Batterien, stellen wir schnell fest: Nicht alle sind gleich geschaffen. Elektroautos und Smartphones zum Beispiel verwenden häufig Lithium-Cobalt (LiCoO2) oder Lithium-Nickel (NMC) Batterien, hauptsächlich wegen ihrer hohen Energiedichte, die eine große Menge an Energie in einem verhältnismäßig kleinen und leichten Paket ermöglicht. Doch diese hohen Energiedichten bringen auch Risiken mit sich: Sie neigen dazu, bei Überhitzung, Überladung oder Beschädigung thermisch durchzugehen, was im schlimmsten Fall zu einem Brand führen kann. 

Hier kommt die Lithium-Eisenphosphat-Batterie (LiFePO4) ins Spiel und demonstriert ihre Überlegenheit im Hinblick auf die Sicherheit: Sie hat eine niedrigere Energiedichte und ist thermisch stabiler. Diese inhärente Sicherheit, gepaart mit einer soliden Lebensdauer und zuverlässigen Leistung, macht LiFePO4 zur bevorzugten Wahl für maritime Anwendungen, wo Sicherheit an Bord und die Fähigkeit, in herausfordernden Umgebungen zu operieren, im Vordergrund stehen.

Unterschiedliche Batterien für unterschiedliche Anforderungen

Es wird eine Vielzahl von unterschiedlichen Lithium-Eisenphosphat-Batterien am Markt angeboten, die jeweils verschiedene Eigenschaften und Vorzüge haben. In unserem Blauwassershop findest du eine sorgfältig ausgewählte Palette von LiFePO4s, die auf unterschiedliches Bedürfnisse und Budgets zugeschnitten sind: 

  • Super B Epsilon: Im Premium-Segment haben wir die Super B Epsilon, welche in den Niederlanden gefertigt wird und eine exzellente Wahl für Segler ist, die nach höchster Qualität und Performance suchen. Ihre kompakte Größe und das leichte Gewicht sind nur der Anfang: Diese Batterie kann außerordentlich hohe Lade- und Entladeströme bewältigen und ist somit für anspruchsvolle Anwendungen prädestiniert. Mit einem integrierten BMS, Bluetooth-Konnektivität, einer Heizmatte und umfangreichen Möglichkeiten zur Konnektivität über CAN- und LIN-Bus ist sie technologisch an der Spitze und bietet unvergleichliche Benutzerfreundlichkeit und Sicherheit.

  • Ultimatron Smart: Wenn das beste Preis-Leistungs-Verhältnis dein Ziel ist, dann ist die Ultimatron Smart-Batterie dein idealer Begleiter auf hoher See. Die Batterie verbindet Zuverlässigkeit mit einer soliden Leistung und einem unschlagbaren Preis. Mit ≥3000 Zyklen bei 80% Entladetiefe ermöglicht sie eine ausreichende Langlebigkeit, die viele Meeresabenteuer garantiert. Das eingebaute BMS und die Bluetooth 4.0-Überwachung erlauben es dir, kritische Batteriedaten in Echtzeit auf deinem Mobilgerät zu überwachen.

  • Victron Smart: Und dann ist da noch die Victron Smart LiFePO4, ein echter Allrounder in Sachen Bordenergie. Ob 12 V, 24 V oder 48 V – diese Batterie lässt sich nach Bedarf parallel und in Serie schalten, um genau das zu liefern, was du für deine Touren benötigst. Durch ein externes Batteriemanagementsystem (BMS) behältst du stets die optimale Kontrolle und Sicherheit über den Zustand deiner Batterie, besonders praktisch bei größeren Batteriebänken, wo Präzision entscheidend ist.

Wenn dich die Vorteile der Lithium-Batterien überzeugt haben, und du selbst auf Lithium umsteigen möchtest, stehen wir dir gerne mit Rat zur Seite, um gemeinsam die optimale Energielösung für deine Segelabenteuer zu finden. Egal, ob du dir noch unsicher bist, welche Batterie die richtige für dich ist, oder spezifische Fragen zur Installation und Wartung hast - unser Team von erfahrenen Experten freut sich darauf, dich persönlich zu beraten. Buche jetzt hier deinen persönlichen Beratungstermin per Videocall und mach den ersten Schritt in Richtung unbeschwerte, autarke Zeit auf dem Wasser.

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