Wer plant, auf Langfahrt zu gehen, der sollte sich unbedingt vor der Reise mit dem Thema Gesundheit an Bord auseinandersetzen. Zuhause sind wir es gewöhnt, jederzeit eine Notrufnummer wählen zu können und binnen kurzer Zeit professionelle Hilfe rufen zu können. Diesen Luxus hat man auf einer solchen Reise nicht immer.

Eine gut ausgestattete Bordapotheke, ein vernünftiger Erste-Hilfe-Kasten und das Know-How, wie man diese gegebenenfalls einsetzt, gehört nicht nur auf Langfahrtyachten, sondern eigentlich auf jedes Schiff. Wenn man plant, über Wochen und teilweise Monate fernab der Zivilisation zu segeln, sollte man sich für den Fall der Fälle rüsten - und der kommt oft schneller, als man denkt.


MEDIKAMENTE AN BORD

Selbst wir zwei, wo wir relativ jung und rundum gesund sind, haben uns viel Zeit genommen, um uns vor unserer Reise dem Thema Medikamente an Bord zu widmen. Wir haben das Internet nach Blog-Einträgen und Ratgebern zu dem Thema durchforstet und uns schließlich mit unserer Hausärztin zusammengesetzt, um in einer mehrstündigen Beratung alle möglichen Szenarien durchzusprechen und eine Liste mit Medikamenten aufzustellen, die wir benötigen könnten.

Viele dieser Medikamente sind verschreibungspflichtig! Wenn man jedoch mitunter tausende Meilen von Land entfernt ist, sollte man auch diese an Bord haben. Dann sollte man sich jedoch genau erkundigen, wie diese Medikamente einzunehmen sind, und welche Medikamente man damit auf keinen Fall kombinieren darf.

Übrigens: Aspirin hat in der Bordapotheke nichts zu suchen, da es stark blutverdünnend wirkt!

Gerne stellen wir euch unsere Liste an Medikamenten hier zum Download zur Verfügung. Eine intensive Beratung mit einem Arzt kann diese Liste jedoch keinesfalls ersetzen!

Hier Medikamenten-Liste herunterladen!

Wichtig: bei der Lagerung der Medikamente ist unbedingt darauf zu achten, dass diese trocken bleiben und möglichst kühl gelagert werden. Das kann auf einem Boot schon zur Herausforderung werden...

 

ERSTE HILFE & WUNDVERSORGUNG

Zum Glück haben wir unsere Bordapotheke noch nicht sehr oft benutzen müssen. Was schon öfter vorkommt, ist dass man sich an Bord verletzt. Auch da sind wir bisher eher glimpflich davon gekommen. Aber man weiß ja nie, was kommt.

Daher ist es UNUMGÄNGLICH einen richtig gut ausgestatteten Erste-Hilfe-Koffer an Bord zu haben!

Wir haben uns vor Start unserer Reise einen Koffer von SEADOC Hamburg bestellt. Dies können wir nur weiterempfehlen.

Es bietet sich auch an, einen speziellen “Erste-Hilfe auf See”-Kurs zu besuchen. Leider fanden dazu damals in unserer Umgebung keine Kurse statt. Wir haben dann alternativ einen “normalen” Erste-Hilfe-Kurs besucht, der jedoch stark darauf ausgelegt ist, einen Verletzten bis zum Eintreffen der Rettung zu versorgen… Auf See reicht das natürlich nicht!

Was uns besondere Sorge bereitet hat, war die Frage, wie wir als Laien gegebenenfalls mit großen Wunden umgehen sollen? Unsere Ärztin hat uns dazu emfohlen:

“Auf keinen Fall versuchen, selbst eine Wunde zu nähen! Das Infektionsrisiko ist viel zu groß.”

Ihre Empfehlung: Viele Steri-Strips (Wundverschlussstreifen) mitnehmen! Für kleinere Wunden eignen sich die gut. Wunden, die dafür zu groß sind, sollte man auf keinen Fall zumachen - die Wahrscheinlichkeit, dass es darunter zu eitern beginnt, ist viel zu groß. Und dadurch richtet man noch mehr Schaden an. Erstes Gebot bei Wunden: Säubern, säubern, säubern. Auch zur Wundspülung braucht man das richtige Equipment!

 

Ja, es ist umstritten. Aber wir haben uns am Ende doch dazu entschieden, uns vor der Reise “durchimpfen” zu lassen.

Insbesondere haben wir für die Reise folgende Impfungen auffrischen oder neu impfen lassen:

  • Hepatitis A/B

  • Tetanus

  • Typhus

  • Tollwut

  • Gelbfieber

Wir haben uns dazu von einem Tropeninstitut in Wien beraten lassen. Das würden wir ebenfalls jedem empfehlen, der eine solche Reise vorhat.


 

Wir hoffen, da waren ein paar wertvolle Infos & Tipps für euch dabei! Wir haben - * klopf auf Holz * - noch nicht allzu viel von unserer medizinischen Ausrüstung an Bord gebraucht. Dennoch immer nach dem Motto: Vorsicht ist besser als Nachsicht!

Also, bleibt gesund & alles Liebe,

Julia & Markus

 

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