Es ist tatsächlich schon unser letzter Monat, den wir “daheim” verbringen werden, angebrochen und in wenigen Wochen starten wir das wohl größte Abenteuer unseres Lebens. Für uns geht es jetzt vorrangig darum, uns bestmöglich vorzubereiten.

Vieles auf unserer To-Do-Liste haben wir natürlich schon in den letzten Monaten erledigt. Sobald jedoch einmal das Datum für die Abreise feststeht, wird alles noch einmal in Perspektive gerückt und plötzlich vergehen Wochen wie Tage. Manchmal kommt es uns unwirklich vor, dass es so bald losgeht. Hin und her gerissen zwischen Vorbereitungsstress, irrer Vorfreude und dazwischen nostalgischen Augenblicken... Zwei Wochen bevor wir dann das Land verlassen und unser Abenteuer beginnen, werden wir auch noch heiraten. Man kann sich also gut vorstellen, dass unsere Emotionen gerade Achterbahn fahren.

In diesem Blogpost möchten wir ein wenig festhalten, was wir getan haben bzw. noch zu tun haben, um uns auf unsere Abreise vorzubereiten. Das ganze Thema rund um Ausrüstung des Bootes werden wir in einem eigenen Beitrag behandeln.

1. SEGELKURS & SKIPPERTRAINING

Wir haben kein Geheimnis daraus gemacht, dass wir Neulinge sind. Den ersten Segelkurs haben wir im letzten Frühjahr gemacht. Seitdem wir unsere Insieme aber dann von Preveza (Griechland) nach Dubrovnik gebracht haben, sind wieder mehrere Monate vergangen. Daher haben wir uns dazu entschlossen, gleich mit einem intensiven Skipper-Training zu starten, wenn wir wieder ins Wasser gehen. Dazu werden uns Dominik und Hendrik von Sailing7Seas eine Woche lang begleiten und coachen. Wir freuen uns schon riesig!

2. LESEN, LESEN, LESEN

Bis es aber so weit ist, und um uns den langen Winter zu verkürzen, haben wir ganz schön viel Segellektüre genossen. Neben den vielen Segel-Büchern haben wir natürlich auch zahlreiche Segel-Blogs von Weltumseglern studiert und - ja, wir sind jedesmal baff, wie viel man dabei lernen kann - natürlich unzählige Segelvideos und -Vlogs auf YouTube angeschaut. Wir können es nun kaum mehr erwarten, unser ganzes theoretisches Wissen endlich anzuwenden.

3. GESUNDHEITS-CHECKS, IMPFUNGEN & ERSTE-HILFE-KURS

Ein großer Punkt auf unserer To-Do-Liste war auch das Thema Gesundheit. Wir sind zwar beide noch verhältnismäßig jung und rundum gesund, dennoch wollten wir nochmal alle Routineuntersuchungen und Kontrollen hinter uns bringen. Wer weiß, wann wir das nächste Mal dazu kommen... Darüber hinaus war es uns auch wichtig, unseren Impfschutz aufzufrischen - zu unserem eigenen Schutz, aber auch um manchen Einreisevorschriften gerecht zu werden. Das Thema Reiseapotheke ist noch ein offener Punkt, um den wir uns kümmern müssen. Dazu beraten wir uns noch mit einer Ärztin - ergänzt durch die zahlreichen Ratgeber zur medizinischen Versorgung “off the grid”. Zu guter Letzt haben wir auch noch einen Erste-Hilfe-Kurs besucht, um unsere Kenntnisse aufzufrischen.

4. TAUCHKURS

Wir sind bisher leider noch nie dazu gekommen, obwohl wir es uns schon seit Jahren vorgenommen hatten. Jetzt aber war es endgültig an der Zeit, den schon seit 2 Jahren abgelaufenen Gutschein im Tauchzentrum Wien einzulösen, um zumindest die Theorie und die Einheiten im Schwimmbecken noch zuhause und in Deutscher Sprache zu absolvieren. Ist am Ende ja auch ein Sicherheitsaspekt.

5. VORBEREITUNG AUF UNSERE ERSTEN GÄSTE

Eine wunderschöne Beschäftigung, um sich das Warten auf die große Reise zu verkürzen, aber auch mit sehr viel Recherche und Arbeit verbunden, ist das Planen und Vorbereiten der Route. Welche Spots darf man nicht verpassen? Wo liegen die schönsten Ankerplätze? Welche Häfen sind vom Flughafen aus gut erreichbar? Wo sollte man vielleicht bereits vor Beginn der Hauptsaison einen Liegeplatz reservieren? All das und noch mehr haben wir bei der Zusammenstellung unserer Törns versucht zu berücksichtigen. Jedoch wollen wir am Ende trotzdem flexibel sein und die Route nach Crewlaune anpassen.

6. LETZTE BESORGUNGEN

Zugegeben: Der Moment, in dem dir bewusst wird, dass du bald für sehr lange Zeit auf deine Amazon-Prime-Mitgliedschaft verzichten wirst müssen, kann furchteinflößend sein. Naja, ein bisschen zumindest. ;) Insgesamt geht es mehr darum, Dinge, die man nicht mehr brauchen wird, loszuwerden als neue Dinge zu kaufen. Platz ist auf einem Boot ja bekanntlich immer zu wenig. Die wichtigsten Anschaffungen, die wir noch getätigt haben oder noch vor haben, betreffen fast ausschließlich die Bootsausstattung (Leichtwindsegel, Solar- und Windanlagen, neue Batterien etc. - aber dazu in einem späteren Blogpost mehr). Davon abgesehen war Kamera-Equipment und vernünftiges Ölzeug ein größerer Posten auf unserer Besorgungsliste, sowie der ein oder andere Schnickschnack, z.B. Crew-Shirts oder Pantry/Küchen-Equipment.

7. ANMELDUNG ZUR ARC 2019

Wir haben relativ früh entschieden, dass wir die erste lange Passage - über den Atlantik - nicht auf eigene Faust angehen wollen. Die ARC (Atlantic Rally for Cruisers) ist mehr oder weniger der Zusammenschluss von jährlich mehr als 200 Yachten und über 1200 Crewmitgliedern, die sich im Herbst in Gran Canaria treffen, um nach 2-wöchiger intensiver Vorbereitung in Seminaren und Workshops das Abenteuer Atlantiküberquerung gemeinsam zu starten, um ca. drei Wochen später - einer nach dem anderen - in St. Lucia in der Karibik einzutreffen, und das Geschaffte gemeinsam zu feiern.

8. DAS BOOT “FERTIG” BEKOMMEN

Wie bereits oben angesprochen, gab es noch einige Besorgungen fürs Boot. Für uns Neulinge war die Suche nach der richtigen Ausrüstung und einem geeigneten Partner, der uns das ganze dann auch nach Kroatien bringt und montiert, eine große Herausforderung. Derzeit wird in der Marina-Werkstatt noch fleißig am Boot gearbeitet und Ausrüstung installiert. Dabei nicht selbst dabei sein zu können ist für uns ganz schön hart. Wir stehen im ständigen Kontakt mit der Werkstatt und sind grundsätzlich zuversichtlich, dass wir bis zur geplanten Abreise fertig werden. Dieser Punkt beschäftigt uns dennoch gerade fast am meisten.

9. DAS LEBEN DAHEIM “ABWICKELN”

Damit meinen wir natürlich auch Jobs kündigen und die Übergabe entsprechend vorzubereiten. Unseren Wohnsitz ummelden und Nachsendeaufträge einrichten... (Es empfiehlt sich in jedem Fall, einen Nebenwohnsitz im Inland zu behalten! Ohne Wohnsitz wird alles kompliziert.) Wir durften Strom und Internetverträge, Fitnesscenter etc. kündigen. Aber müssen natürlich auch unseren Haushalt auflösen und uns von vielen, vielen Dingen trennen - darunter auch das Auto. Ist anfangs ziemlich hart - aber nach ein paar Folgen “Aufräumen mit Marie Kondo” auf Netflix eigentlich fast therapeutisch.

10. ZEIT MIT FAMILIE & FREUNDEN

Und das ist wohl der schwierigste Teil unseres Abenteuers. Leider bedeutet eine Langzeitreise auch lange Abschied von Familie und Freunden zu nehmen. Viele werden uns natürlich immer mal wieder besuchen kommen, aber manche ältere Verwandte werden wir vielleicht nicht wieder sehen, was den Abschied sehr schwer macht... Die letzten Wochen haben wir daher noch einmal ganz intensiv auch dazu genutzt, um sehr bewusst Zeit mit unseren Liebsten zu verbringen.

Alles in allem steht uns noch einiges in diesem Monat bevor - vieles, an was wir jetzt vielleicht noch gar nicht denken. Aber wir freuen uns schon sehr darauf, euch auch bald in unseren ersten Videos weitere Einblicke in den Start unserer Reise zu geben.

Wir freuen uns auf eure Fragen und Kommentare!

Offene Fragen?

Egal ob es um die Vorbereitung deiner Reise, um den Bootskauf oder die Planung deiner Bordelektrik geht – gemeinsam mit unserem Netzwerk helfen wir dir gerne.

Weitere Beiträge

Alle ansehen