Es ist kurz nach Mitternacht und ich bin meine erste Nachtwache angetreten. Wir sind auf dem Weg nach Curacao - unserem Saisonziel, ein sicherer Ort in der kurz bevorstehenden Hurrikansaison. Hinter uns liegen 2 Monate Corona-Lockdown auf Martinique. Wir hatten eine gute Zeit mit unglaublichen Freunden. Aber es war auch anstrengend, herausfordernd und zutiefst verunsichernd, nicht zu wissen, was passieren wird, ob wir rechtzeitig weg kommen, bevor die ersten Stürme über die Insel ziehen würden...

Seit unserer Abfahrt gestern Nachmittag haben wir kein anderes Schiff mehr gesehen - kein Fischerboot, kein Segelboot, kein Kreuzfahrtschiff, keinen Frachter. Der Lockdown hat scheinbar nicht nur die Straßen, sondern auch die Meere leergefegt. Nicht verwunderlich - wo soll man denn schon hin, wenn alle Grenzen zu sind? Es ist fast ein wenig unheimlich, sind wir doch gar noch nicht so weit draußen. Fühlt sich fast an, als wären wir zurück am Atlantik. Nur wir beide, unsere Insieme und der unendliche Horizont.

Wir sind also wieder unterwegs. Wind und Wetter könnten kaum besser sein und wir kommen mit guten 6-7 Knoten voran. Das Meer ist bemerkenswert ruhig und das Boot schaukelt gemültlich durch das Wasser. Über uns der Sternenhimmel. Unter uns die sanften Wellen.

Ich habe fast schon vergessen, wie magisch die Nächte hier draußen sind. Ich genieße die Zeit, die Stille, die innere Ruhe. Es gibt mir die Gelegenheit, Revue passieren zu lassen, was war, und zu realisieren, was ist. Ich beobachte die Sternschnuppen über uns und die Bioluminiszenz unter uns und lausche den Wellen. Es ist die schönste aller Meditationen.

Ach, wie sehr ich es vermisst habe.

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